Die Aufgaben des Bundesamtes für Weinbau in diesem multi-institutionalen Projekt liegen primär in der Forschung. So soll zunächst die Belastung der Reben mit Pathogenen analysiert werden, die nicht durch Pflanzenschutzmaßnahmen bekämpfbar sind, aber eine zu berücksichtigende Rahmenbedingung darstellen. Es sind dies verschiedene Viren (von besonderer Bedeutung sind Nepoviren, die die Rebe empfindlich schädigen und ihr Absterben bedingen können, sowie ihre Überträger) und Bakterien.
Die Rebentwicklung (Phänologie) in Abhängigkeitvon der Pathogenbelastung, sowie auch der aktuelle physiologischen Zustand der Reben (untersucht mit Beteiligung unserer Partnerorganisation BLT Wieselburg, HBLFA Francisco Josephinum, Isotopenanalytik), sollen eruiert werden. In diesem Datendreieck (Witterung, Phänologie und physiologischer Zustand) wird erhoben, wie sich virus- und bakterienerkrankte Reben im Vergleich zu gesunden Reben entwickeln, wie die Anfälligkeit für Pilzerkrankungen beeinflusst wird (bzw. umgekehrt die Physiologie beeinflusst). Die Prognosemodelle für Pilzerkrankungen berücksichtigen klassischer Weise nur Klimadaten und andere exogene Einflüsse, um Empfehlungen für den Zeitpunkt von Fungizidbehandlungen zu ermitteln. Endogene Faktoren können aber ebenfalls von großer Bedeutung sein.
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Am 7. Juni 2022 lud die Projektleitung zu einem abschließenden Get-together inklusive Ergebnispräsentation ein.
Rund 60 Personen aus Österreich und der Slowakei nutzten die Möglichkeit, das sehr erfolgreiche Projekt noch einmal Revue passieren zu lassen. Die Berichte der österreichischen wie auch slowakischen Partner lieferten einen umfassenden Einblick in das Projekt selbst und in dessen bisherige Ergebnisse sowie die Forschungsergebnisse in Österreich und der Slowakei. So macht das Bundesamt für Weinbau (BAWB) u.a. an den Projektstandorten Untersuchungen zum Vorhandensein von Nematoden, Bakterien und Viren an Pflanzen. Es wird auch wöchentlich die Phänologie der Rebstöcke in der Nähe der Messgeräte erhoben.